Dr. Thomas Wiebogen-Wessely
Onkologie, innere Medizin
INHALTSVERZEICHNIS
Zusammenfassung
Epidemiologie
Klinisches Bild
Diagnose
Therapie
Fazit
Quellen
Lipom – gutartiges Fettgeschwulst
Zusammenfassung
Lipome sind gutartige Tumoren des Fettgewebes. Sie gehören beim Hund zu den häufigsten Tumoren der Unterhaut, seltener des Bauchraumes.
Epidemiologie
Lipome treten bei mittelalten und älteren Hunden beider Geschlechter auf, öfter davon betroffen sind übergewichtige Hunde. Oftmals treten multiple Knoten auf.
Eine Sonderform des Lipoms ist das sogenannt infiltrative Lipom. Dabei handelt es sich um eine invasiv wachsende Tumorart, die in das umliegende Muskelgewebe zieht und dieses verdrängt. Häufig kommt dieser Tumor im Bereich des Oberschenkels vor und bewirkt eine deutliche Zunahme des Umfangs des Oberschenkels.
Es gibt auch eine bösartige Form des Fettgewebstumors, das sogenannte Liposarkom, welches allerdings sehr selten vorkommt.
Klinisches Bild
Meist werden Umfangsvermehrungen (=Tumor) zufällig beim Streicheln Ihres Vierbeiners entdeckt. Es sind weiche, verschiebliche Knoten, die weder vermehrt warm noch schmerzhaft sind.
Oft werden Sie Ihrem Tier das Lipom gar nicht anmerken, Probleme bereiten sie erst wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und zu Bewegungseinschränkungen führen.
Jeder Tumor sollte vom Spezialisten untersucht werden, das Abtasten alleine kann ein Lipom weder ein- noch ausschließen.
Diagnose
Differentialdiagnostisch kommen in der Unterhaut eine Reihe anderer Tumorarten infrage, die ausgeschlossen werden müssen. Um die Diagnose Lipom stellen zu können, muss immer eine Probe des Tumors gewonnen werden. Oft reicht es mit einer dünnen Nadel Zellen aus den Knoten zu entnehmen (Feinnadelaspiration) und diese auf einen Objektträger aufzubringen und zu färben. Diese Art der Probennahme ist für Ihr Tier weitestgehend schmerzfrei und mit dem Aufwand einer Injektion wie beispielsweise bei einer Impfung zu vergleichen. Anschließend werden die fixierten und gefärbten Zellen vom Spezialisten im Mikroskop beurteilt und meist kann dann eine finale Diagnose gestellt werden. Selten ist es auch notwendig eine etwas größere Biopsie mittels einer Hohlnadel (Tru-cut Biopsie) aus dem veränderten Gewebe zu entnehmen. Dieser Eingriff erfolgt in leichter Sedierung.
Therapie
Lipome können verhältnismäßig einfach chirurgisch entfernt werden. Sinnvoll ist dies vor allem bei Massen, die Probleme beim Bewegungsablauf machen oder solchen, die eine gewisse Größe erreicht haben.
Fazit
Sollten Sie einen Knoten bei Ihrem Tier entdecken, lassen Sie diesen von einem Tierarzt abklären. Nur allein hinschauen und angreifen ist in den seltensten Fällen ausreichend, um zu einer Diagnose zu kommen!
Quellen
- Kessler M. (2013, Hrsg.): Kleintieronkologie, Enke, 3.Auflage
- Dobsen JM, Lascelles BD (2011): BSAVA Manual of Canine and Feline Oncology, 3.Auflage