Augenheilkunde
Neben Erkrankungen, die Parallelen zur Humanmedizin aufweisen, beschäftigen uns in der Veterinärophthalmologie auch speziesspezifische Krankheiten. Wie beim Menschen kommen Hornhauterkrankungen, trockene Augen, Entzündungen, Lidverletzungen oder -fehlstellungen, Tumoren, Trübungen der Linse (Grauer Star), erhöhter intraokulärer Druck (Grüner Star) und Probleme der Netzhaut vor. Tierspezifische Erkrankungen wie die Schäferkeratitis, der Nickhautdrüsenprolaps („cherry eye“) oder die SARDS (Sudden Aquired Retinal Degeneration Syndrome) stellen spezielle Anforderungen an den Tierarzt.
Sie haben Fragen und brauchen Beratung?
Zu unseren Öffnungszeiten nehmen wir uns gerne Zeit Ihnen verschiedene Leistungen zu erklären und jede Ihrer Fragen zu beantworten, damit Sie optimal über die Eingriffe Bescheid wissen. Wir bitten um Verständnis, dass telefonische Beratungen zu einem Gesundheitszustand unseriös sind und Konsequenzen nach sich ziehen können. Eine Vorstellung Ihres Vierbeiners ist dementsprechend in den meisten Fällen notwendig.
Wie läuft ein Termin zur Augenuntersuchung ab?
Nach Erhebung einer genauen Anamnese wird der Patient klinisch untersucht. Da auch systemische Erkrankungen Augenprobleme hervorrufen oder in Augenproblemen enden können ist es wichtig in Bezug auf Vorbericht und Untersuchung das gesamte Tier miteinzubeziehen. Bei der Anamnese ist erforderlich, dass Sie jegliche auffällige Veränderungen angeben. Orientiert sich Ihr Tier schlechter im Raum? Ist die Sicht im Dunklen schlechter als im Hellen? Lassen Sie es uns wissen!
Bekommt Ihr Tier zu Hause bereits Medikamente ist dies ebenso eine wichtige Information.
Nach der Erhebung von Vitalparametern wird das Auge Ihres Tieres mit unterschiedlichen Hilfsmitteln und Vergrößerungen untersucht.
Die Augenuntersuchung an sich ist nicht schmerzhaft, bei unangenehmen Schritten wird das Auge mit einer Lokalanästhesie behandelt. So sind die meisten Untersuchungen im Wachzustand möglich.
Welche speziellen Untersuchungsmethoden gibt es?
- Tonometrie (Messung des intraokulären Druckes)
- Spaltlampenuntersuchung
- Schirmer-Tränen-Test
- Fluoreszintest
- Ophthalmoskopie
- Ultraschalluntersuchung
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung des Auges richtet sich nach der zugrundeliegenden Problematik. Liegt ein systemisches Problem vor, muss dieses als solches behoben bzw. therapiert werden. Bei solitären Augenveränderungen muss unterschieden werden, ob diese konservativ oder chirurgisch behandelt werden müssen.
Konservativ stehen uns Salben und Tropfen mit unterschiedlichsten Wirkstoffen zur Verfügung.
Folgende Operationen bieten wir an:
- Lidchirurgie
- Enukleation
- Hornhautchirurgie
- Korrektur bei Problemen des dritten Augenlids
- Versorgung einer prolabierten Nickhautdrüse („cherry eye“)
Wie verabreiche ich Augenmedikamente?
Vor der Verabreichung von Augenmedikamenten sollte das Auge gesäubert werden. Dies ist mit speziellen Reinigungstüchern oder weichen Wattepads/Tupfern möglich. Die Reinigung kann mit warmem Wasser, schonenden Tees oder Augenspüllösungen erfolgen.
Wenden Sie mehrere Medikamente nacheinander an, ist das Einhalten eines zeitlichen Abstandes von zirka 20 Minuten erforderlich. Starten Sie hierbei immer mit den flüssigeren Produkten und gehen Sie über zu den Gel-/Salbenformulierungen. Bei Tropfen ist das Einbringen von 1 Tropfen/Auge ausreichend. Bei Salben kann ein Reiskorn als Vergleich herangezogen werden.
Nehmen Sie den Kopf Ihres Tieres und heben Sie die Schnauze an, damit der Blick nach oben gerichtet wird. In der Regel öffnen sich die Augen dann selbstständig und ein Eintropfen ist ohne Probleme möglich. Salben können gleichermaßen verabreicht werden, hier kann aber auch das Unterlid nach unten gezogen und das Medikament in den Bindehautsack appliziert werden.
Auch auf Augenmedikamente kann es Reaktionen geben. Kurzes Kneifen oder Zwinkern nach der Applikation ist normal. Verursacht das Medikament Schmerzen, permanentes Reiben oder Rötungen ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.
