Orthopädische Chirurgie

Die Orthopädie ist eine medizinische Teildisziplin der Chirurgie, die sich mit Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates beschäftigt. Dazu zählen Gesundheitsstörungen der Knochen, Gelenke, Muskeln oder Sehnen. Zur erfolgreichen Behandlung ist ein fundamentales Wissen der Anatomie, der Pathogenesen, der rassespezifischen Erkrankungen sowie eine große Erfahrung im Bereich der orthopädischen Untersuchung unerlässlich.

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Zu unseren Öffnungszeiten nehmen wir uns gerne Zeit Ihnen verschiedene Leistungen zu erklären und jede Ihrer Fragen zu beantworten, damit Sie optimal über die Eingriffe Bescheid wissen. Wir bitten um Verständnis, dass telefonische Beratungen zu einem Gesundheitszustand unseriös sind und Konsequenzen nach sich ziehen können. Eine Vorstellung Ihres Vierbeiners ist dementsprechend in den meisten Fällen notwendig.

Orthopädische Untersuchung

Die orthopädische Untersuchung gliedert sich in mehrere Anteile und umfasst neben Erhebung einer detaillierten Vorgeschichte eine Analyse des Gangbildes im Schritt, Trab und manchmal auch im Galopp, eine Palpation des Muskel-, Sehnen-, Band- und Skelettapparates, ein genaues Untersuchen der Gelenke sowie das Einsetzen gezielter Spezialgriffe / Tests zur Lokalisierung der Ursache.

Bei den meisten Patienten ist die orthopädische Untersuchung gut im Wachzustand durchführbar. Lediglich bei sehr ängstlichen, aggressiven oder stark schmerzhaften Tieren ist eine leichte Sedierung notwendig.

In einigen Fällen führt die orthopädische Untersuchung allein bereits zu einer Diagnose (z.B. Kreuzbandriss, Patellaluxation, Hüftgelenkluxation, etc.). Oft sind jedoch im Anschluss noch weitere Untersuchungen wie zum Beispiel Röntgenaufnahmen, Gelenkspunktionen, Computertomographie, Arthroskopie oder ein Ultraschall notwendig.

Röntgenbilder

Röntgenbilder zählen zum Standard bei der Vorabklärung von orthopädischen Problemen. So können die meisten Frakturen schnell und zuverlässig diagnostiziert werden. Um adäquate und einwandfreie Bilder zu erhalten, ist eine Sedation in manchen Fällen unumgänglich. Ebenso werden Röntgenaufnahmen immer in mindestens zwei Ebenen angefertigt, da jede einzelne Aufnahme nur ein zweidimensionales Summationsbild eines dreidimensionalen Untersuchungsgegenstandes darstellt. Vorteile sind somit eine korrekte räumliche Zuordnung von sichtbaren Strukturen sowie ein vermindertes Risiko, Auffälligkeiten durch Überlagerungen zu übersehen.

Computertomographie

Bei der Computertomographie (CT) handelt es sich um ein modernes und schnelles Untersuchungsverfahren zur Darstellung des tierischen Körpers. Durch ein spezielles Röntgenverfahren werden bei der Computertomographie viele Schichtaufnahmen des zu untersuchenden Körperabschnittes angefertigt. Ein CT lässt sich im Prinzip für alle Körperteile nutzen um somit die einzelnen Körperabschnitte und Organe überlagerungsfrei und exakt darzustellen. Mit dieser Untersuchungstechnik sind auch dreidimensionale Darstellungen möglich, die bei bestimmten Fragestellungen hilfreich sind.

So können zum Beispiel präoperative Planungsmodelle im Vorfeld komplexer und schwieriger Eingriffe anhand der Daten des Patienten aus der Computertomographie gewonnen werden. Aus diesen Daten entstehen Realmodelle, gefertigt mittels modernster 3D-Drucktechnologie. Die Darstellung verschiedener knöchener und weicher Strukturen im Modell eröffnet die Möglichkeit, eine Operation genauer zu planen und einzelne Aspekte vorab mit den im Operationssaal vorhandenen Instrumenten zu testen.

Das CT gilt als eines der wichtigsten Untersuchungsmethoden in der orthopädischen Diagnostik. Für diese Untersuchung ist in der Veterinärmedizin im Gegensatz zur Humanmedizin jedoch immer eine Narkose notwendig, da sich die Patienten während der Untersuchung keinesfalls bewegen dürfen.

Orthopädischer Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung bildet vor allem Veränderungen in den Weichgeweben ab, also an Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeuteln, Gelenkkapseln und Blutgefäßen. Die Schallwellen sind nicht in der Lage, Knochen zu durchdringen, so dass Veränderungen im Knochen nicht zu erkennen sind (ausgenommen sind Veränderungen der Knochenkonturen). Großer Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist die Tatsache, dass sie ohne Strahlenbelastung arbeitet. Weiters kann diese Untersuchung häufig am wachen Tier durchgeführt werden.

Arthroskopie

Der Begriff Arthroskopie bedeutet Gelenkspiegelung und wird schon seit vielen Jahren erfolgreich gleichermaßen zur Diagnostik als auch Therapie in der Veterinärorthopädie eingesetzt. Mithilfe eines speziellen Kamerasystems kann der Operateur ein Gelenk von innen sehen. Aufgrund der nur sehr kleinen notwendigen Schnitte und Zugänge ins Gelenk spricht man auch von „Schlüssellochoperationen“.

In der Veterinärmedizin findet die Arthroskopie am häufigsten Einsatz bei Erkrankungen des Ellbogen-, Schulter-, und Kniegelenks. So wird die Arthroskopie in der Tierklinik St. Pölten standardmäßig zur Beurteilung von möglichen Schäden der Menisken im Kniegelenk vor einer Kreuzbandrissoperation eingesetzt.  Operationen in arthroskopischer Technik erlauben eine schnellere Rehabilitation und sind weit schonender als offene Operationen in herkömmlicher Technik. Die kleinen Zugänge (minimal-invasive Technik) ins Gelenk schonen das Gewebe, vermindern Infektionen und sind auch kosmetisch günstiger. Insgesamt bietet diese Technik für Patienten viele Vorteile, stellt aber an den Chirurgen immer höhere Ansprüche, sodass sich auch hier mehr Spezialisierung entwickelt.

Häufige orthopädische Operationen und Erkrankungen

Häufige orthopädische Operationen

In der orthopädischen Chirurgie werden Gelenkerkrankungen, Wachstumsstörungen und Fehlstellungen operativ behandelt. Dem Besitzer fallen die Funktionsstörungen meist durch eine Lahmheit des Tieres auf.

Häufige Erkrankungen sind Kreuzbandrisse, Patellaluxationen, Ellbogengelenkdysplasie (ED) und Hüftgelenkdysplasie (HD). Aber auch Wachstumsstörungen, Sehnenpathologien und Erkrankungen der Muskulatur sind Erkrankungen, die fachgerecht behandelt werden sollten. Bei frühzeitiger Diagnose und Therapie können arthrotische Folgeerkrankungen oft vermieden werden.

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